Wenn nicht jetzt, wann dann?

Olympia-Pleite fordert überfällige Diskussion im deutschen Sport und die Frage nach der Fusion heraus

Berlin, 2.Dezember. In Hannover werden auf der Mitgliederversammlung des DOSB nach der Olympiapleite von Hamburg voraussichtlich Wunden geleckt, Gründe für das Scheitern gesucht – und dann? Kann man einfach zur Tagesordnung übergehen? Oder zeigen die Mitglieder endlich mal Rückgrat und fordern eine offene Richtungsdiskussion ein? Das wäre die einzige Möglichkeit,nach dem Motto „Das Scheitern als Chance nutzen“ konstruktiv die Krise des deutschen Sports anzugehen, in die er sich vor allem selbst hineinmanövriert hat.

Am 10.Dezember 2005 beschlossen der Deutsche Sportbund (DSB) und das Nationale Olympische Komitee von Deutschland (NOK) in Köln ihre Fusion. Grund für den heftig umstrittenen Zusammenschluss war die „Konzentration und Bündelung der Kräfte“, wie der damalige DSB-Präsident Manfred von Richthofen formulierte, um den deutschen Spitzensport wieder Spitze zu machen.

Nun, 10 Jahre später, erlebt der DOSB mit der Pleite der Hamburger Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 ein weiteres Waterloo nach der letzten Münchener Olympia-Absage. Ein ehemaliger Fusions-Gegner und Wortführer der widerspenstigen Wintersportverbände, ist heute Präsident just dieses einst bekämpften Fusionsverbandes: Alfons Hörmann. Damals war der Allgäuer Präsident des Deutschen Skiverbandes. „Wir fordern die Verantwortlichen von DSB und NOK noch einmal eindringlich auf, gemeinsam mit den Spitzensportverbänden und Landessportbünden eine sinnvolle und zukunftsorientierte Struktur zu entwickeln und den Fusionsprozess noch einmal tiefgründig, ziel- und ergebnisorientiert zu diskutieren.“ Die Forderung hat nichts an Aktualität verloren.

Zentralismus oder Dirigismus oder ganz anders

Diskutiert wurde im deutschen Sport vor der Fusion viel – im DOSB aber hauptsächlich hinter verschlossenen Türen. Inwieweit das gesamte Präsidium die letzten Jahre wirklich an Entscheidungsfindungen beteiligt war und ist, da gehen nicht nur im Haus des Sports die Meinungen auseinander.

Seit 1985, als der damalige Bundesausschuss Leistungssport die umstrittenen Leitlinien des Spitzensports aus dem Hut zauberte, wurden immer wieder neue Konzepte kreiert. Mal sollte der Spitzensport dezentralisiert, dann wieder zentral gesteuert werden, Zentralismus und Dirigismus wurden gefeiert – bis zur nächsten olympischen Pleite – und dann wieder als Teufelszeug verbannt. Eine Linie war auch in Kooperation mit den jeweiligen Beamten im Bundesministerium und dem amtierenden Bundesinnenminister selten zu erkennen. Probleme von damals, etwa soziale Betreuung und Absicherung von Athleten, Talentfindung oder Qualifizierung von Trainern oder Doping stehen heute – 30 Jahre später – immer noch auf der Liste ungelöster Probleme.

Fusions-Gegner Alfons Hörmann ist Nachfolger des Fusions-Befürworters Thomas Bach. Der übergab dem Unternehmer Hörmann 2013 nach seiner Wahl als IOC-Präsident das DOSB-Unternehmen, in dem der Bayer seine Geschäftserfahrungen gut nutzen konnte. Zunächst wurde die Führungsetage mit einer Reform der ehren- und hauptamtlichen Gremien und Posten unternehmenstauglich umstrukturiert, womit man deutlich machte, welchen Kurs man einschlug: Profitabler Spitzensport als erste Aufgabe der Non-Profit-Organisation DOSB. Und was hätte sich fürs Geschäft besser als Plattform geeignet als Olympische Spiele in Deutschland, die von den Machern im verräterischen Manager-Jargon als Konjunkturprogramm für den ganzen Sport propagiert wurden.

DOSB braucht Geld

Die DOSB-Granden versprachen sich von einer Bewerbung vor allem mehr Bundesmittel, mit denen sie dann den Spitzensport, der sich seit 1996 im Sinkflug befindet, mit einem neuen Förderkonzept, an dem nun seit London 2012 geheimnisvoll gebastelt wird, ganz nach vorne aufs Treppchen bringen wollten.

Viele Medaillen, so war die Rechnung bisher im Sport, bringen auch viele Bundesmittel in die Kasse. Und der DOSB braucht neue Geldquellen: Im Geschäftsjahr 2014 weisen die Kassen einen Fehlbetrag von 1,237 Millionen Euro auf. Der Verlust kam vor allem wegen ausbleibender Mittel aus der Glücksspirale (5,08 Millionen) zustande: 800 000 Euro weniger wurden eingenommen als prognostiziert waren. Auch für den Neubau der DOSB-Zentrale muss der Dachverband eine Million mehr aufwenden als geplant. Nun will man in Hannover – auch zum wiederholten Male – daran gehen, deshalb die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen.

Persönlich genommen

Nun, bei der momentanen Stimmungslage kein leichtes Unterfangen. Die Ablehnung der Hamburger nimmt eine Reihe von Sportlern und Funktionären persönlich, weil ihnen ihr Traum von Olympia im eigenen Land verhagelt wurde. Wenn die dreimalige Schwimm-Paralympics-Siegerin Kirsten Bruhn sagt „Wir können schon die Beerdigung des deutschen Sports planen, das ist der Sargnagel des Leistungssports“, dann muss man ihr entgegenhalten, dass etwa 10 000 Hochleistungsathleten 26 Millionen Breiten- und Freizeitsportlern gegenüberstehen, die ihren persönlichen Leistungssport treiben, und ihr als Vereinsmitglieder und Steuerzahler manchmal gleich zweimal ihren Sport mitfinanzieren. Und auch Marcel Nguyen, Olympia-Zweiter im Turnen 2012 in London, sollte sich vielleicht einmal an seine Anfänge erinnern und zum Kinderturnen gehen, damit er sieht, wo „Inspiration, Motivation und Vision“, die er einfordert, im deutschen Sport zu finden sind, da er dies offensichtlich vergessen hat.

Nicht mehr Nabel der Welt

Auch Funktionäre erregen sich. Handball-Präsident Andreas Michelmann gab der dpa zu Protokoll: „Wir ziehen zwar über die Sotschis und Dohas dieser Welt her, sind aber nicht in der Lage, selbst Sportereignisse dieser Dimension auszurichten. Das ist die bittere Erkenntnis.“ Irrtum, Herr Michelmann: Ausrichten können wir sie sicher, aber die Bürger und Bürgerinnen wollen solche Veranstaltungen nicht mehr um jeden Preis. Und nicht nur in Deutschland, sondern in vielen westlichen demokratischen Staaten sind großmannssüchtige Superspektakel wie Olympische Spiele kein Selbstläufer mehr. Sport, Sportler, Funktionäre sind nicht der Nabel der Welt, auch wenn sie in ungeahnter Selbstüberschätzung das immer noch glauben und glauben machen wollen.

Spiele braucht man nicht mehr fürs Image

Deutschland hat es nicht nötig, sein Image mit Medaillen aufzupolieren, ganz im Gegenteil. Man läuft heute eher Gefahr, im (olympischen) Spitzensport mit Betrügern, Lügnern und Profilneurotikern sein Ansehen zu ruinieren. Athleten und Funktionäre, die in den letzten Jahrzehnten großzügig vom Steuerzahler finanziert wurden, sollten deshalb lieber nachdenken, bevor sie Bürger und Bürgerinnen als ideenlose Krämerseelen und mutlose Kleingeister beschimpfen, weil sie nicht ihren Willen bekamen und nun wie das zornige Kleinkind trotzig mit dem Fuß aufstampfen.

Wir leben zum Glück in einer Demokratie, wo man sich frei entscheiden kann, wofür oder wogegen man ist.

Und daran sollten dann vielleicht die Delegierten am Wochenende bei der Mitgliederversammlung einmal denken und Demokratie leben. Wenn nicht jetzt, wann dann soll der deutsche Sport darüber diskutieren, wie er in dieser Republik aussehen soll. Wo sind die Funktionäre und Funktionärinnen aus Fach-, Landes-, nichtolympischen Verbänden und Verbänden mit besonderen Aufgaben, die endlich mal aufstehen, Flagge zeigen und sich – auch gegen den vorgegeben Mainstream der Ober-Funktionäre – eine eigene Meinung öffentlich leisten und eine Diskussion anstoßen? Streitkultur hatte beim DSB/NOK gute Tradition, seit Bestehen des DOSB dagegen gab es keine einzige Mitgliederversammlung, die nicht wie ein SED-Parteitag ablief: keine Diskussion, alles Friede, Freude, Eierkuchen, Mund halten, abnicken. Das DOSB-Präsidium lenkt und keiner denkt – mit.

Will man sich in Hannover wieder vorführen lassen? Die Delegierten sollen dort ihr Plazet für eine „Aufgaben- und Effizienzanalyse des DOSB“ geben. Vielleicht etwas spät?

Vesper sieht den olympischen Geist

Hat der Verband keine Themen mehr, jetzt, da ihm Olympische Spiele als Projekt weggebrochen sind, dem sich alles andere und alle unterordnen mussten? Natürlich doch. Michael Vesper, Vorstandschef des DOSB, hat sich nach der ersten Schockstarre und Säuernis schnell gefangen und schwingt wie üblich schon wieder große Töne. Trotz des „Nein“ zu Olympia sieht er den olympischen Geist durch Sportdeutschland wabern. „Der olympische Gedanke ist aktuell. Unsere Aufgabe ist es, ihn in Taten umzusetzen und das den Menschen zu vermitteln. Aus dieser Niederlage müssen wir jetzt die Kraft schöpfen, da noch mehr zu tun und den gesellschaftlichen Wert des Sports noch stärker herauszustellen. Bei der Integration – übrigens auch der vielen Flüchtlinge -, bei der Inklusion von Behinderten, bei der Gesundheitsvorsorge. Der Sport ist und bleibt das erste Instrument“, lässt er sich in einem SZ-Interview ohne Spur eines Selbstzweifels zitieren. Und der kritische Begleiter staunt, welchen Weichspüler er da wohl getrunken hat.

Woher kommt nun  das plötzliche Interesse von Vesper, der Breitensport bisher eher als lästiges „Gedöns“ wahrgenommen hat? Seit seinem Antritt 2006 als DOSB-Generaldirektor vermittelte der 63-Jährige immer den Eindruck, er sei der Erfinder des Sports. „Wenn man so will, hat sich Michael Vesper Zeit seines Berufslebens für jene Position qualifiziert, die er seit 2006 ausfüllt. Seitdem liegt Vespers Aufgabe unter anderem darin, die gesellschaftliche Bedeutung des Sports zu bestärken und zu betonen. Wer sonst hätte sich derart für diese Aufgabe angeboten?“ ist in einem (Selbst-?) Portrait über den Seitenwechsler Vesper auf der DOSB-Internetseite zu lesen. Wer sonst könnte das? Die Frage verbietet sich wohl – man hat es ja schriftlich.

Ohne jeglichen Selbstzweifel

Doch: Der Sport-Quereinsteiger wird dieser Beschreibung in vielem nicht gerecht. Er hat in einer Reihe von Situationen, etwa im Umgang mit den Dopingopfern oder der Dopingproblematik kein glückliches Händchen bewiesen und hat sich mit seiner oft ungehobelten Art nicht nur Freunde gemacht. Das ist das eine.

Nun hat der DOSB-Vorstandschef aber auch die dritte Olympia-Niederlage mit eingefahren und maßgeblich mit zu verantworten – in der Politik wäre das ein Grund für einen Rücktritt oder Rausschmiss. Sein sehr gut dotierter Vertrag läuft bis 2016. Und was sagt uns da der Satz Hörmanns, den er am Absturz-Sonntag von sich gab: „Jeder von uns hat allen Grund, kritisch darüber nachzudenken: Was habe ich dazu beigetragen? Bin ich ein Teil des Problems?“

Keine Erfolgsgeschichte

Seit der Fusion 2006 ist Vesper dabei – und man muss nüchtern feststellen: Die Fusion ist bisher keine Erfolgsgeschichte. Das liegt nun nicht allein an dem „General“ Vesper. Nicht nur der ehemalige Befürworter von Richthofen beobachtete die Entwicklung im DOSB mit Sorgen und kam mehr und mehr zu der Überzeugung, dass die Fusion nun nicht gerade ein gelungener Wurf war – zumindest so, wie sie umgesetzt wurde. Denn: es ging stetig bergab. Überzogene Medaillenansprüche wurden nicht erfüllt, die Konzentration der Kräfte schlug nicht ein, das Konzept der Zielvorgaben war ein Schlag ins Wasser, der DOSB hat gesellschaftlich keine nennenswerte Stimme mehr. Und so hat der selbsternannte Macher und Alleswisser Vesper einiges mit in den Sand gesetzt.

Vesper wird nachgesagt, er sei ein Kontrolljunkie und gut vernetzter Strippenzieher, der Situationen gut einschätzen könnte. Auch diesmal war er wohl zusammen mit seinem Präsidenten und dem Ober-Olympier aus Lausanne der Meinung, der Sport brauche nur den Kurs vorzugeben, und alles höre auf sein Kommando. Intern mag das funktionieren, aber da hat er mit den mündigen Bürgern nicht gerechnet: Die lassen sich weder von Blendgranaten noch Nebelkerzen verunsichern, die genügend vom DOSB gezündet wurden.

Was will wer? Das war bisher der DOSB-Spitze – gerade auch bei der Olympiabewerbung – offensichtlich egal, oder sie hat es nicht wahrgenommen. Wobei man dann nicht sagen könnte, was schlimmer wäre. Jedenfalls lag sie mit der Einschätzung der Stimmungslage völlig daneben. Da wurden Umfragen in Auftrag gegeben, die eine Olympiabegeisterung in Sportdeutschland ausmachten. Wo liegt das nun eigentlich? Das hat außer dem DOSB bisher niemand herausgefunden. „Schon in Hannover wusste keiner, dass sich Hamburg bewirbt“ frotzelt ein Hanseat über die angebliche Olympia-Euphorie in seiner Heimatstadt.

Und den meisten Deutschen war der Tanz um das goldene Kalb Olympia auch egal. Es gab und gibt wichtigere Dinge als eine Olympiabewerbung in diesenTagen. Und waren Flüchtlinge, die Pariser-Terroranschläge oder die gesamte Sicherheitssituation sicher auch Gründe, warum Hamburg Nein zu Olympia sagte, so sollten sich doch Funktionäre und Sportler vor allem an die eigene Nase fassen. Olympia-Gegnerin Judith Demba von den Naturfreunden Berlin formuliert es so: „Wir bedanken uns bei der Fifa für die gute Mitarbeit.“

Über- und Verdruss

Die Fifa war es aber nicht alleine, die für Über- und Verdruss am Sport sorgte: Der Doping-Skandal rund um die russischen Leichtathleten, die immer noch nicht aufgeklärten Korruptionsvorwürfe rund um das Sommermärchen 2006 und den damit verbundenen Knatsch im Deutschen Fußball-Bund, die Meldungen über Umweltsauereien und Immobiliengaunereien in der Olympiastadt 2016 Rio de Janeiro, die Untätigkeit der Fifa gegen die Menschenrechtsverletzungen beim Bau von WM-Stadien in Katar waren weitere Vorkommnisse, die den Sport ins Trudeln brachten. Das System Sport treibt seine Blüten, und mancher fürchtet, dass alles noch schlimmer kommen könnte. Geärgert haben sich viele, besonders auch passionierte Sportfans, über die Haltung des neuen Leichtathletik-Präsidenten Sebastian Coe, der bei seinem Amtsantritt nicht auf Distanz zu seinem korrupten Vorgänger Liam Diack ging. Und die journalistische Aufklärung des Dopingskandals in Russland als „Kriegserklärung“ bezeichnete. Von seinem Freund und Zwilling im Geiste, IOC-Präsident Bach, waren nur halbherzige Statements zur IAAF und ihrem Präsidenten zu hören, während er gegen Fifa-Sepp Blatter schon schneidigere Worte fand. Das trägt sicher nicht zur Bewältigung der Vertrauenskrise bei, in der sich auch und besonders das IOC befindet. Weil es sich vornehm zurückhält. Weil es tut, als ob es in seinen Reihen keine Problem-Fälle in Sachen Korruption, Manipulation usw gibt. Haltung, und zwar eindeutige, wäre angebracht.

Vertrauen verloren

Wer traut da denn noch wem? Funktionäre, besonders auch deutsche, haben national und international mit dafür gesorgt, dass der Sport insgesamt an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren hat. „Die Integrität des Spitzensports hat in den vergangenen Jahren massiv gelitten und muss erst mit echten und glaubwürdigen Reformen wieder hergestellt werden. Ohne dringende Reformen bei internationalen Sportgroßverbänden und  das Bremsen der ausufernden Kommerzialisierung des Sports sowie die Reformen der Vergabekriterien dürfen und können die öffentlichen Haushalte nicht in Milliardenhöhe für Spitzensportevents in Anspruch genommen werden“, sagt der Sprecher der Grünen im Sportausschuss des Bundestages Özcan Mutlu. Und spricht damit vielen aus der Seele.

Privat finanzierte Olympische Spiele sind somit wohl die Zukunft, Athleten treten als Entertainer im Sport-Business auf. Ein Showman wie der Sprinter Usain Bolt ist dann die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Über Rekorde am Fließband oder phänomenale Zeiten braucht das Publikum nicht mehr zu grübeln: Man muss sich nicht mehr der Illusion hingeben, dass der Mensch ohne pharmazeutische Hilfe seine körperlichen Grenzen überwinden kann. Wem diese künstliche von Sport-, Wirtschaft- und Medienmachern geschaffene Welt jenseits vom eigentlichen Sport gefällt, dem sei sie gegönnt. Die hehren olympischenWerte, die gerne pathetisch bei Reden vor der UN oder Prestige heischenden Despoten als Empfehlung oder Alibi herhalten müssen, haben da nichts mehr zu suchen. Vorbildfunktion, Fair play, Respekt – Athleten und Funktionäre haben den Anspruch auf diese Werte verloren, weil sie sie selbst über Bord geworfen haben Wofür? Korruption, Doping, Manipulation, Betrug.

Demut zeigen

Für den DOSB ist es Zeit, Demut zu zeigen, sich der Kritik zu stellen. Deutschland braucht Sport für alle, aber nicht Spitzensport für wenige. Das ist purer Luxus, den wir uns ja leisten können, wenn wir ihn denn haben wollen. Diejenigen, die ein Spitzenamt im deutschen Sport innehaben und immer noch alleine bestimmen wollen, welcher Sport Deutschland gut tut, sollten persönliche Konsequenzen ziehen. Denn dann haben sie auch diesmal das Signal, das von Hamburg ausging, nicht verstanden. Nur mit Einsicht, der Bereitschaft, auf eigene Pfründe zu verzichten, eigene Interessen und Eitelkeiten hintanzustellen, transparent und ehrlich zu arbeiten und sich auf sein Kerngeschäft – den Breitensport zu allererst und dann auf den Spitzensport – zu konzentrieren, wird der DOSB Vertrauen und Respekt zurückgewinnen können. Hannover wäre ein guter Anfang dafür. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

 

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