NRW-Präsident will auch DOSB-Chef werden

Klett kündigt mit Schreiben an Mitgliedsorganisationen Kandidatur an

Berlin, 28. Oktober – Nun gibt es also bereits zwei, die gerne Präsident des in der Krise befindlichen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) werden wollen.  Auf das Kandidatenkarussell ist Anfang Oktober bereits der Jurist, und ehemaliger nationaler wie internationaler Tischtennis-Präsident, Thomas Weikert offiziell aufgesprungen,  von 14 Spitzensportverbänden unterstützt, die ihm den entsprechenden Schwung mitgaben. Nun ist ein weiterer aufgestiegen.

Stefan Klett hat in einem Schreiben am Mittwoch an die Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, dessen Präsident er ist, angekündigt, dass er nun selbst kandidieren wird. Er wendet sich an die: „Lieben Kolleginnen und Kollegen in den Fachverbänden und Bünden“, von denen die einen oder anderen sicher mehr oder weniger überrascht waren. „Ich hatte zunächst vor, mich als Kandidat für das Amt eines Vizepräsidenten in das Team eines von mir favorisierten Präsidentschaftskandidaten einzubringen. Dieser hat sich nun entschieden, nicht zu kandidieren“, schreibt Klett weiter. Dass es sich dabei um den Sportevent-Manager Michael Mronz handeln sollte, hielt sich als hartnäckiges Gerücht schon länger in der Sportfamilie schon länger.

Klett hatte nach dem Bekanntwerden der Weikert-Kandidatur angekündigt „in etwa 14 Tagen“ ein Team vorzustellen.

Nun klappt das nicht wie angedacht, weil ihm also der Kandidat – wer immer es auch sein mochte- abhanden gekommen ist, und nun ist er selbst der Mann. „Deshalb habe ich mich entschlossen, selbst als Kandidat für das Amt des DOSB-Präsidenten anzutreten.“ Der Key Account Manager begründet seinen Entschluss so: „Ich bin überzeugt, dass der DOSB einen wirklichen Neuanfang benötigt. Diesen würde ich gerne mit einem Team gestalten, das die Vielfalt der Mitglieder im DOSB abbildet.“

Klett, der den mit fünf Millionen Mitgliedern größten Landessportbund in der Republik anführt,  war der erste, der im Mai den Rücktritt des noch amtierenden DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann forderte, nachdem in einem offenen Brief aus der Mitarbeiterschaft heftige Vorwürfe gegen Präsident, Präsidium und Vorstand erhoben wurden. Und der Dachverband in heftige Turbulenzen geriet.

Derzeit ist eine Findungskommission damit beschäftigt, die potentiellen KandidatInnen nach einem Bewerbungsverfahren mit Unterstützung einer Personalagentur durchzuziehen. Am 2. November müssen sich die BewerberInnen vorstellen. Und am 14. November sollen dann auch die Sportverbände in Düsseldorf die Chance haben, die Präsidenten-AnwärterInnen kennenzulernen und zu befragen, bevor dann feststeht, wer ins Rennen gehen wird.

Ob am 4./5. November dann wie bisher üblich nur ein(e) AnwärterIn zur Wahl steht, oder ob man nun wirklich die Wahl haben wird, dazu sagt der Sprecher der Spitzenverbände und ein Koordinator des DOSB-Neustarts, Ingo Weiss: „Es ist alles möglich.“