Seehofer hat andere Probleme

Bundesinnenminister sagt nix zu Sport und weiterer Förderung

Berlin, 13. September. Bundesinnenminister Horst Seehofer ( CSU) hat jetzt sicher andere Probleme als den Spitzensport in Deutschland. Doch wenn es um den Haushalt des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und auch Sport (BMI) im Bundestag geht, hätte man wenigstens einen Satz zur Förderung des Bundes erwartet.

Das musste dann Detlev Pilger übernehmen, der sportpolitische Sprecher des Koalitionspartners SPD. „Wir wollen die für die Reform der Leistungssportförderung 2018 beschlossenen 188 Millionen nochmals um 10 Millionen erhöhen“, sagt Pilger. „Wenn der Sport seine Zusagen zur Reform des Leistungssports einhält, müssen auch wir, sehr geehrter Herr Minister, unsere Zusagen einhalten und entsprechende Mittel bereitstellen, um noch erfolgreicher im Spitzensport zu sein.“

Die Frage ist aber, ob der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und seine Verbände den Aufgabenkatalog wirklich abgearbeitet haben. Beispiel Bundesstützpunkte. Der Zeitplan ist schon lange überschritten, definitiv ist immer noch nicht alles geklärt – was nicht am BMI liegen soll. Solange dies aber noch nicht der Fall ist, können auch andere Reform-Baustellen nicht in Angriff genommen oder gar abgeschlossen werden.

Es wird immer deutlicher, dass am Ende die Umsetzung der Spitzensportreform ganz sicher nicht an fehlenden Fördermitteln scheitert, sondern am Willen und Können der Beteiligten, eingefahrene Strukturen zu verlassen und wirklich für Transparenz zu sorgen. Deshalb ist die Forderung des AfD-Obmanns im Sportausschuss, Jörn König, den Sportetat auf 340 Millionen bis 2020 zu verdoppeln, nicht nur absurd, sondern das banale Mittel, Probleme mit Geld zu lösen.

Das Gerangel zwischen BMI und DOSB ist noch lange nicht vorbei. Trotz der parteipolitischen Verbundenheit zwischen Minister und DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Und des besonderen Hörmann-Freundes, Staatssekretär Stephan Mayer – auch CSU. Im Gegenteil.