Die Republik braucht Umarmungen

Ein Gespräch mit MdB Detlev Pilger und eine Tour von oben nach unten und in die Mitte zum Thema ehrenamtliches Engagement

Berlin 14. August.- In Deutschland haben sich 2018 etwa 30 Millionen Menschen ehrenamtlich engagiert: Sie sind in Vereinen, Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Technischen Hilfswerk, bei Feuerwehr oder Bergwacht aktiv. Oder besuchen Kranke und alte Menschen regelmäßig in Pflegeheimen, helfen Senioren bei der Alltagsbewältigung und unterstützen Kinder bei Schularbeiten und Lernschwierigkeiten. Ohne freiwilliges Engagement würde vieles in Deutschland nicht funktionieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel weiß das. In ihrem Podcast vom 1. Juni 2019 sagt sie unter anderem zu bürgerlichem Engagement: „Denn indem jemand Verantwortung für andere übernimmt, trägt er zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei.“ Das ist wichtiger denn je in der derzeitigen Situation, wo rücksichtslose Egoisten und machtbesessene, korrupte Populisten für aggressive und fremdenfeindliche Stimmung sorgen.

Wertschätzung erfahren Ehrenamtler immer seltener: Ihr Engagement wird als selbstverständlich angenommen. Und noch schlimmer: Mittlerweile werden Freiwillige bei Einsätzen an Unfallorten, Brandplätzen, bei Notfallrufen oder auf Sportplätzen sogar körperlich angegriffen. Was ist in einer Gesellschaft los, die Menschen so behandelt? Menschen, die sich für das Gemeinwohl und ein Miteinander engagieren, gerade auch auf dem Sportplatz, wo es doch in erster Linie um Spaß und Spiel gehen sollte?

Warum also soll man sich denn noch für andere engagieren? Die Frage geht an den SPD-Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger. Den Koblenzer, heimatverbunden und bodenständig, beschäftigt seit langem das Thema Ehrenamt und ehrenamtliches Engagement – und zwar nicht nur in der Theorie. Der Lehrer hat nicht nur von Berufs wegen viel Erfahrung etwa in Sachen engagierte Jugendarbeit. Zuhause in Koblenz ist er auch „praktizierendes und ehrenamtlich engagiertes Vereins-Mitglied“ und weiß deshalb auch um die Probleme. Was ihm auch bei seiner Arbeit als sportpolitischer Sprecher der SPD im Sportausschuss des Bundestages weiterhilft.

Einsatz lohnt sich

„Ehrenamtliches Engagement ist ja zunächst einmal eine Bereicherung für einen selbst. Man hat die Möglichkeit, auch sein persönliches Umfeld mit seinen Kompetenzen positiv mitzugestalten oder zu helfen.“ Verantwortung übernehmen, am Miteinander mitzuwirken und gleichzeitig Spaß, und Freude zu haben, das seien doch Dinge für die es sich lohnt, sich einzusetzen.

Wer eine Tour in Sachen bürgerschaftliches Engagement durch die Republik macht, erfährt viel über die Befindlichkeit der Deutschen. Und auch die Aussage Pilgers wird immer wieder bestätigt: Ob in Kiel, Hamburg, Göttingen, Frankfurt, Berlin, München, dem Allgäu oder in Harz, Rhön und Fichtelgebirge – auf den ersten Blick engagieren sich die Deutschen gerne für eine „gute Sache“, sind noch immer Vereinsmeier im positiven Sinn, fühlen sich Tradition und Gemeinschaft verpflichtet und haben daran Freude.

Feuerwehrkommandant Manfred erklärt dem Nachwuchs vor dem „in Eigeninitiative“ gebauten Spritzenhaus die Gerätschaften voller Inbrunst, und die Mädchen und Jungen, die hier über Schläuche, Düsen usw. etwas erfahren, sind, um im Bild zu bleiben, mit Feuereifer dabei. Wenn Olga ihre selbstverfassten Geschichten in der Lesegruppe mit Flüchtlingskindern in der kleinen Dorf-Bücherei vorliest, hört man eine Stecknadel fallen. Und die fünf- und sechsjährigen Kinder wollen nicht, dass sie aufhört. „Das ist die beste Stunde in der ganzen Woche“, sagt die kleine Esfania, und das ist der schönste Lohn für Olga. Alex ist jedes Wochenende für die Bergwacht im Einsatz – der Student hat viel zu tun. Vor allem E-biker, die ihr Rad noch nicht so im Griff haben, sorgen in diesem heißen Sommer auch in Mittelgebirgen für viele Einsätze der Freiwilligen.

Maria ist seit den 1970-er Jahren Übungsleiterin im Kinderbereich im einem bayerischen Dorf, eine, die mit Leib und Seele dabei ist. „Ich habe fast zwei Generationen Kinder in Bewegung gebracht. Und die sind fast alle beim Sport geblieben“, sagt sie stolz. Und fügt zögernd an: „Aber jetzt mache ich Schluß.“

Fehlendes Vertrauen

Über das geplante Ende möchte die 71-jährige nicht so gerne reden. „Das würde nur böses Blut geben“ sagt sie. „Manchmal sind die Leute im Dorf ganz schön nachtragend.“ Und dann gibt sie doch die Gründe ihres Rückzugs preis: „Es fehlen mittlerweile das Vertrauen und Harmonie.“ Und meint damit: Es gibt Eltern, die nur am meckern sind, alles besser wissen, viele Ansprüche haben, sich aber nie einbringen. Verständlich, dass es da keinen Spaß mehr macht, sich an drei Tagen in der Woche in die Halle zu stellen. „Das muss ich mir nicht mehr antun.“ Diesen Satz hört man öfter in Gesprächen. Lässt sich Maria nicht zum Weitermachen überreden, wird es das Angebot für Kinder nicht mehr geben.

Manchmal kommt es für Ehrenamtliche noch dicker. Nicht nur Gerd Liesegang, Vizepräsident des  Berliner Fußball-Verbandes (BFV), kann da einiges erzählen. Wer völlig ausgeflippte Eltern erleben will, der muss nur zu einem Fußballspiel des Nachwuchses am Sonntagmorgen gehen. Abgesehen von teilweise unflätigen Anfeuerungsrufen, die da über den Platz gebrüllt werden, rasten dann schon mal Papas und Mamas aus, wenn sie etwa mit dem Gegenspieler ihres Sprößlings oder der Schiedsrichterleistung hadern. Pappbecher und Flaschen fliegen, auch Schirme werden eingesetzt. Seit 2017 gibt es im BFV deshalb eine Kampagne „No to aggressive parents“. Da werden Eltern aufgerufen, aggressives und störendes Auftreten am Spielfeldrand zu unterlassen und sich ihrer Vorbildrolle bewusst zu werden. Im Rahmen von Fairplay-Tagen 2018 zeigten Nachwuchsspieler ihren Eltern die „Grüne Karte“, auf der Sätze wie „Fair bleiben, liebe Eltern“ oder „Danken statt zanken“ und „Vorbild statt fuchsteufelswild“ stehen.

Detlev Pilger kennt auch aus eigener Anschauung Fälle von Aggression, zum Beispiel gegen Schiedsrichter, sagt aber, man dürfe – „trotz zunehmender Aggression auch in anderen freiwilligen Bereichen – nicht dramatisieren, ohne es zu bagatellisieren“. Denn: „Solche Auswüchse braucht wirklich keiner.“

Heikler Job

Schiedsrichterattacken, Elternausfälle und Vorstandsbeschimpfungen tragen auch dazu bei, dass es immer schwieriger wird, Menschen zu finden, die sich im Sport engagieren.

Stephan Ehlich ist Vorsitzender des TSV Mehlmeisel, eines Vereins mit 320 Mitgliedern, der damit der größte in dem rund 1500-Seelen-Dorf im Fichtelgebirge ist. Eigentlich hatte er den Vorsitz schon abgegeben, musste dann aber wieder ran, weil sein Nachfolger aus beruflichen und zeitlichen Gründen zurücktrat. „Ich mache das jetzt kommissarisch, werde vermutlich noch eine Runde weitermachen.“ Denn es wird immer schwerer, jemanden für Vorstandsaufgaben zu finden. Nicht nur, weil viele keine Zeit mehr haben und ihnen die Verantwortung besonders in finanzieller und juristischer Hinsicht zu heikel ist. Da gibt es noch eine Reihe anderer Aufgaben – besonders im ländlichen Raum – die nicht oder kaum lösbar sind.

In Mehlmeisel gibt es 26 Vereine. Zählt man die eingetragenen Institutionen dazu, dann sind es 31 Einrichtungen. Bürgermeister Franz Tauber ist darauf stolz. Die Bürger sind da gefordert, sich einzubringen – und viele sind in mehreren Klubs aktiv. „Vereine sind hier im Dorf die tragende Säule des Miteinanders“, so der Bürgermeister, der sich ein Gemeindeleben ohne Vereine nicht vorstellen kann. Aus der Tradition sei da bürgerliches Engagement gewachsen. Doch das Fußball-Motto: „Einer für alle – alle für einen“ ist auch auf dem Dorf individuellen Ansprüchen und Lebensgestaltung gewichen, auch wenn die soziale Kontrolle noch funktioniert. Darunter leidet manches, wird aber noch aufgefangen – durch Einsatz und Kreativität der „Macher“. „Leider sind es dann immer wieder dieselben, an denen alles hängen bleibt“, sagt Tauber.

Manchmal kommt aber Zuspruch und Hilfsangebote von Leuten, die ganz andere Dinge im Sinn haben. Bei Gesprächen mit Vereinsvertretern fällt immer wieder einmal das Wort „Unterwanderung“. Man müsse – und nicht nur in bestimmten Regionen besonders – in letzter Zeit aufpassen, wen man sich da in den Verein holt. „Aber“, so sagt ein Vereinsfunktionär, „man muss auch feststellen, dass Leute, die schon lange dabei sind, sich auch als Wölfe im Schafspelz entpuppen können. Aber für Neonazis, Rassisten und Fremdenhasser haben wir keinen Platz.“ Noch seien das Einzelfälle, versichern Politiker und Sportfunktionäre.

Andere Interessen

Derartige Probleme haben die Vereine in Mehlmeisel nicht. Dafür andere: Der TSV hat zum Beispiel in den letzten Jahren über 100 Mitglieder, vor allem Kinder, dank aktiver und beliebter Abteilungen wie Jiu jitsu oder Kinderturnen dazu gewonnen, aber trotzdem reicht es nicht für eine C-Jugend-Fußballmannschaft. „Obwohl wir uns mit den Nachbargemeinden Warmensteinach, Bischofsgrün und Fichtelberg kurzgeschlossen haben, am Ende hatten wir sechs Jugendliche, die spielen wollten “, erzählt Ehlich. Geburtenschwache Jahrgänge, der Schulalltag, aber auch andere Interessen machen es Vereinen auf dem Land schwer, genügend Nachwuchs zu finden. Und „viele wollen ihr Wochenende nicht mehr opfern, zu Turnieren fahren oder in Punkterunden mitmachen“, sagt Franz Lautenbacher, der Leiter der Schachabteilung. Schon lange tritt deshalb die erste Fußball-Mannschaft in einer Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn Fichtelberg an. Team- und Ballsportarten, auch der Volkssport Fußball, haben  es auf dem Land immer schwerer zu überleben. Und was besonders hart ist für viele: Es gibt keine Nachbarschaftsderbys mehr, die im Dorfleben immer ein Höhepunkt waren.

Dass der DFB sich um diese Problematik mehr kümmern müsste, darüber sind sich alle einig. Vom Dachverband erwarten sie allerdings nichts. Der bringe sie nur in die Bredouille und in Verteidigungshaltung. Da fällt dann auch der Name des Expräsidenten Reinhard Grindel. „Erklären Sie mal einem Ehrenamtlichen, der 25 Stunden in der Woche hier auf dem Platz für nix rumwuselt, warum ein ehrenamtlicher Präsident eine Aufwandsentschädigung in sechsstelliger Höhe bekommt, während man hier mit jedem Pfennig kalkulieren muss und viele aus der eigenen Tasche noch beisteuern. Da gibt es schon Frust“, sagt Übungsleiter Heiko. Der Niedersachse macht zur Zeit Urlaub in Bayern. Zuhause steht er auch dreimal die Woche im Gelände, und am Wochenende karrt er sein Team durch die Gegend. „Es heißt ja Ehrenamt. Dafür will ich nix. Aber wenn ich dann sehe, wie eine Führungsclique sich da ihre Taschen vollstopft, dann kriege ich einen dicken Hals.“

Verständnis für Ärger

Der Bundestagsabgeordnete Pilger versteht den Ärger: „ Der DFB fördert ja schon den Amateurbereich, aber das ist zu wenig.Vereine helfen sich selbst. Ich kann die Empörung und den Frust an der Basis über die Selbstbedienungsmentalität von Funktionären nachvollziehen.“

Apropos Frust: Viele in Sportvereinen haben den Eindruck, dass ihre Arbeit auch in den eigenen Reihen nicht so gewürdigt wird, wie es sein müsste. „Alles, worüber gesprochen und geschrieben wird, ist überwiegend Spitzensport“, ist eine Klage, die immer wieder auftaucht – seit langer Zeit.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sei weit weit weg von der Basis. Dass es ohne die Arbeit von Vereinen Spitzensport nicht geben würde – “wer erkennt das denn wirklich mal an?“, kritisiert Lorenz, der vor einem Vereinsheim in der ostdeutschen Provinz sitzt und vor sich hin philosophiert, wenn er nicht gerade Rasen mäht oder sich rund um den Sportplatz um irgendetwas kümmert.

Pilger sagt: „Spitzensport und Spitzensportförderung haben ihre Berechtigung. Wenn man in verschiedenen Sportarten erfolgreich ist, dann entwickelt sich ein Boom. Wir kennen das etwa von Steffi Graf und Boris Becker im Tennis oder der Fußball-Weltmeisterschaft. Zu einer Sportnation gehört es, Olympiateilnehmer zu haben. Das halte ich als Vorbildfunktion und Motivation für wichtig – also: Die Werbung über ein Sportgroßereignis hat eine gesellschaftliche Bedeutung“, sagt Pilger. Und würde mittlerweile viele finden, die ihm da widersprechen.

„Das Problem ist, dass man das andere nicht vernachlässigt. Und da stoßen wir auf ein Grundproblem. Also, wenn Vereine mehr Schwimmbäder oder Sportanlagen gefördert haben wollen, so ist das in erster Linie ja Ländersache. Wir als Bund müssen aber auch gezielter die Sportstätteninfrastruktur fördern, dann wird sich das mit der Aushöhlung der Vereine erledigen.“ Was ist damit gemeint? „Wenn ich gute Sportstätten habe, dann kommen mehr Menschen, die motiviert sind, Sport zu treiben“, ist Pilger überzeugt. „Wenn ich auf einem Hartplatz aus den 60-er Jahren trainieren muss, dann sind natürlich die mit einem umweltverträglichen, neuen  Kunstrasenplatz im Vorteil. Die Leute haben mittlerweile schon einen Anspruch, was Angebot und Service auch von Sportvereinen angeht.“

Balance wahren

Oft sind das Ansprüche, die ehrenamtliches Engagement – so groß es auch sein mag – nicht erfüllen kann. „Man kann nicht über seine Verhältnisse leben – weder was den Einsatz personeller noch materieller Ressourcen angeht“, sagt Ehlich. Da muss man die Balance wahren. „Was nicht geht, geht nicht. Da muss man halt auch einen Vereinsaustritt riskieren, mit denen manche Unzufriedene drohen und dann doch bleiben“, sagen diejenigen, die in Vereins-Verantwortung stehen – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.

Viele Probleme im ehrenamtlichen Engagement ähneln sich, sind aber doch grundverschieden. Bundesminister Horst Seehofer, der sich ja nicht nur um Inneres und Bau, sondern auch um Heimat und Sport kümmert, stellte vor einiger Zeit zusammen mit den Kolleginnen Julia Klöckner und Franziska Giffey die Schlussfolgerungen ihrer gemeinsamen Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ vor.

Auf 164 Seiten unter dem Titel „Unser Plan für Deutschland – Gleichwertige Lebensverhältnisse überall“ legte sie eine Situationsbeschreibung dar und listete Handlungsempfehlungen auf. Da geht es auch um „Engagement, Ehrenamt und Demokratieförderung“. Die Frage ist, ob die Umsetzung vieler Vorschläge nicht zu lange dauert, um Verfallserscheinungen aufzuhalten. Bürgerliches Engagement würdigen und den Menschen Respekt entgegenbringen, das fordert auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht nur am Tag des Ehrenamtes.

DOSB mit vielen Aktionen

Versuche, dies zu tun, gibt es von Seiten des DOSB, dessen Existenz ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich wäre, mit vielen ansprechenden Aktionen seit Jahren. Doch auch er muss erkennen, dass es trotz kommunaler, regionaler und bundesweiter Initiativen für manche Positionen im Sport immer schwieriger wird, Ehrenamtler zu finden. Boris Rump, Referent für „Ehrenamt und Engagement im Sport“, sagt über die Gründe: „Wissenschaftlich wird ein Wandel von traditionellem Ehrenamt hin zu einem modernen Ehrenamt beschrieben, wo es um eine persönliche Kosten-Nutzen-Kalkulation geht.“ 1,7 Millionen Ehrenamtler tummeln sich im Sport. Und bei denen haben sich, so Rump, die „Motive verschoben: Ein Engagement ist mit einer gewissen Erwartungshaltung verbunden. Als Verein einen Zettel zu schreiben: ‚Wir suchen einen Trainer‘, reicht nicht mehr. Vielmehr muss man sagen, was man bietet – ein tolles Umfeld, eine Leistungsgruppe, Möglichkeiten zur Qualifikation oder ähnliches. Manche Dinge werden inzwischen auch im Ehrenamt erwartet.“

Mit regelmäßigen Ehrenamtskonferenzen, Ehrenamtsbeauftragten, die als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Vereinen agieren, versuchen Kommunen und Städte ihre „ehrenamtlichen Schätze“ zu wahren. Pilger, der selbst in zehn Vereinen in verantwortlicher Position ist, nennt als einen Höhepunkt in seiner Heimatstadt Koblenz eine „alljährliche Veranstaltung, wo Ehrenamtliche im Mittelpunkt stehen, wo ihnen der Bürgermeister im Namen der Bürger und Bürgerinnen die Wertschätzung für ihre Arbeit zeigt“.

Dass da insgesamt mehr passieren müsse sei klar, sagt Pilger. Etwa auch, was die finanzielle Vergütung angeht. „Denn ein Ehrenamt kann heute ganz schnell zum Fulltimejob werden“, sagt der TSV-Vorsitzende Ehlich. Er ist auf dem Weg zum Sportplatz wie Tausende andere an diesem sommerlichen Dienstagabend irgendwo in dieser Republik, um sich für andere ins Zeug zu legen. Denn die Republik braucht viele Umarmungen und Empathie in Zeiten drohender gesellschaftlicher Spaltung.