Bisher DBS-Generalsekretär – erfahren in Sport und Politik, im Kanzleramt gestählt
Berlin, 5. Januar. Sein Name war einer der ersten, der für den Posten des Vorstandsvorsitz im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) genannt wurde. Und so ist es keine große Überraschung, dass Torsten Burmester, derzeit noch Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), zum 1. Februar als Vorstandsvorsitzender in den DOSB wechselt.
In sportpolitisch national und international schwierigen Zeiten scheint der 58-jährige Kölner in vielerlei Hinsicht genau der richtige Mann zu sein, den der DOSB nach der chaotischen und Skandal begleiteten Hörmann-Präsidentschaft nun braucht.
Politische wie auch sportfachliche Erfahrung hat Burmester, der seit 2020 beim Behindertensportverband erfolgreich arbeitet. Für diesen Job ist er vom Land Nordrhein-Westfalen beurlaubt. Denn: In Düsseldorf leitete er bis dahin die Abteilung Wirtschaftsrecht des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
Von 2002 bis 2005 war er persönlicher Referent von Gerhard Schröder im Bundeskanzleramt, wechselte dann ins Bundesinnenministerium, wo er stellvertretender Leiter der Abteilung Sport war. Burmester studierte an der Sporthochschule Köln, und seine sportliche Heimat ist derHandball.
Gestern entschied sich das Präsidium für Burmester als einen der drei KandidatInnen ( von insgesamt zehn BewerberInnen) von der Agentur Headsahead aus Düsseldorf, die der DOSB mit der Kandidatensuche beauftragt hatte.
Burmester tritt die Nachfolge von Veronika Rücker an, die zum Jahresende vorzeitig ausgeschieden ist. Vorausgegangen waren heftige Turbulenzen im DOSB und scharfe Angriffe gegen sie und Ex-Präsident Alfons Hörmann, unter anderem wegen ihrem Umgang mit dem ehemaligen Vorstandsmitglied Karin Fehres. Diese war mit einem anwaltlichen Schreiben unter Druck gesetzt worden, sich als Verfasserin eines anonymen Briefes aus der Mitarbeiterschaft zu outen.
Der neue Präsident Thomas Weikert und seine PräsidiumskollegInnen haben damit eine Personalie ziemlich schnell geklärt und mit der Entscheidung für Burmester einen sportpolitisch erfahrenen Mann geholt. Nach dem Grünen-Politiker Michael Vesper, der 2018 in den Ruhestand ging, ist nun mit dem SPD-Mann Burmester ein in der Politik, aber auch im Sport erfahrener Mann am hauptamtlichen DOSB-Ruder.
Viel Zeit zum Einarbeiten wird der neue Vorstandsvorsitzende nicht haben: Schließlich stehen die problematischen Olympischen Winterspiele in Peking vor der Tür. Und daneben ist Vergangenheitsaufklärung die zweite Aufgabe neben dem Tagesgeschäft, die ihn beschäftigen wird.