LSB Berlin: Buntes Bewegungskunstwerk

Wannsee-Gespräch: Thomas Härtel über 75 Jahre Landessportbund und vieles mehr

Berlin, 3. Juni. Vielleicht liegt es an der Nähe zu dem geschichtsträchtigen, monumentalen, manchmal bedrohlich abweisend wirkenden Olympiastadion, dass man im bescheidenen Manfred-von-Richthofen-Haus, der Zentrale des Landessportbundes Berlin in der Jesse-Owens-Allee das Gefühl entwickelt, hier sind der organisierte Sport und vor allem seine Mitglieder gut aufgehoben. Nicht nur die Republik feiert 75 Jahre Grundgesetz, sondern auch einige Landessportbünde sind anläßlich ihres 75. Geburtstages in Partylaune. Ist die berechtigt? In einem Wannsee-Gespräch lässt der LSB-Präsident Thomas Härtel die Vergangenheit Revue passieren, aber es geht auch um gegenwärtige und zukünftige Aufgaben des Landessportbundes.

Am Anfang standen Begreifen und Verarbeiten sowie Einsortieren und Erkennen der eigenen Schuld an dem Unheil, das die Deutschen über die Welt gebracht hatten. Auch der Sport hatte sich 1933 nicht von den Machthabern distanziert, ganz im Gegenteil: Manche Verbände und Vereine hatten sich frühzeitig als willfährige Gehilfen und Gefolgsleute der Nazis erwiesen. Und schon vorauseilend 1933 bei der Machtübernahme der Nazis jüdische Mitglieder und andere, die den Nationalsozialisten nicht passten, aus ihren Vereinen geworfen. Kein einfacher Neuanfang für den Sport im den ersten Nachkriegsjahren, der sich sowohl vor den Siegermächten rechtfertigen als auch bei den BürgerInnen Vertrauen zurückgewinnen musste, oder?

Härtel: „Deshalb waren nach dem Zweiten Weltkrieg ja auch die Vereine und Verbände von den Alliierten verboten. Ja, es musste erst mal Vertrauen zurück gewonnen werden. Verbände und Vereine wurden entsprechenden Untersuchungs-Verfahren unterzogen, und wenn sie die bestanden hatten, gab es die Genehmigung der Alliierten, das Vereinsleben wieder in Gang zu bringen.“

Sehnsucht nach Gemeinschaft

Okay, also, da gab es so eine Art Unbedenklichkeitsschein. Was war denn der Antrieb für die Menschen, die ja zwischen Schutt und Asche erstmal ihr Leben und ihren Alltag wieder in den Griff kriegen und organisieren mussten, sich dann auch noch im Verein zu engagieren?

Härtel: Natürlich stand bei den Vereinen, die sich wieder gründeten – es waren ja im wesentlichen Wiedergründungen – der Wunsch, so schnell wie möglich wieder Sport zu treiben. Es lag dann auch nahe, darüber nachzudenken, wie man die Interessen des Sports in einer zerstörten Stadt- und das galt ja nicht nur für Berlin- fokussieren kann. Daher wollten die Vereine eine Organisation bilden, die die Interessen über den Verein hinaus auch gegenüber der Stadtverwaltung vertreten sollte, und zum Beispiel dafür sorgen, dass Sportstätten wieder in Stand gesetzt beziehungsweise neue gebaut werden.“

Vielleicht bestand auch der Wunsch der Einzelnen, mal für ein paar Stunden das Elend zu vergessen, sich auf einem freien Feld mal beim Sport auszutoben, abzuschalten? Sich auch auf den alten Sportplätzen eine kleine Insel zu schaffen?

Härtel: „Richtig. und ich glaube, dass sich die Menschen vor allem nach der Gemeinschaft gesehnt haben, sich wieder zu  treffen, auszutauschen , gemeinsam gleiche Probleme zu meistern – das war ja durch den Krieg kaum mehr möglich.“

Schnelle Hilfestellung

Viele Menschen im Land waren kraftlos, erschöpft, hatten nicht genug zu Essen. Volksgesundheit und Förderung des Schulsports waren Aufgaben, mit denen der Sport zunächst konfrontiert wurde.

Härtel: „Natürlich stand da nicht zunächst die Förderung des Leistungssport im Mittelpunkt. Der Breiten- und Freizeitsport sowie die Gesundheit im und durch den Sport waren ein wesentliche Aspekte, die der Sport mit übernahm. Es waren ja auch andere Einrichtungen, die sich um Gesundheit und Prävention vor dem Krieg gekümmert hatten, zerstört worden oder mit anderen Aufgaben völlig ausgelastet. Die Vereine konnten relativ schnell auf Mitglieder zurückgreifen, die im Sportverein dann eben auch noch anders Hilfestellung leisten konnten.“

Nochmal zur Organisationsstruktur. Es gab ja die Besonderheit, dass die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt war. Im Westteil waren Amerikaner, Engländer und Franzosen, im Osten die Sowjets. Auch im Sport gab es ja da unterschiedliche Auffassungen. Zunächst ging es nur um die Vereine.

Härtel: „ Ja, die Vereinslandschaft hat sich in beiden Teilen Berlins unterschiedlich entwickelt. Im Ostteil erfolgte eine starke Anbindung an Betriebe und Organisationen. das spiegelte sich auch in den Vereinsnamen wieder. Die Rolle der Vereine im Ostteil innerhalb des Sports war auch nicht immer gleich. Nehmen Sie nur den Landessportbund. Der wurde 1949 nach der Blockade West-Berlins, als Sportverband Groß-Berlin als Verband der Vereine gegründet.1951, nachdem sich die Fachverbände formiert hatten, wurde der LSB dann zum Verband der Verbände. Im sowjetischen Sektor wurde der Sportausschuss Groß-Berlin gegründet. Aber man hatte auch schon den Leistungs-/Spitzensport im Blick. Und nicht nur deswegen waren die Fachverbände im Sportverband als Organisationsform gebündelt worden – man wollte wieder im Spitzenbereich dabei sein.“

Alte Bedeutung wiedergewinnen

Beleg dafür ist, dass 1952 der Sportverband Berlin zu „Vorolympischen Festtagen“ ins Olympiastadion und andere wiederaufgebaute Sportanlagen einlud. Wo auch SpitzenathletInnen antraten, die sich in West -Berlin auf die Olympischen Spiele in Helsinki vorbereiteten.

Gerhard Schlegel, der erste Präsident des LSB, hatte in einer Rundfunkansprache am 31. Dezember 1949 gesagt: „Berlin soll und will im kommenden Jahr seine alte Bedeutung als Sportzentrum wiedergewinnen.“ Man war auf dem besten Weg, aber trotz vieler Glücksgefühle gab es auch Ärger. Worum, weshalb?

Härtel: „Es gab immer wieder Auseinandersetzungen um den Status der Vereine im Sportverband. Gerhard Schlegel hatte einen Kompromissantrag gestellt, nachdem die Vereine ein Teilnahme-, Rede- und Stimmrecht über die Bezirkssportbünde, die sich gerade gegründet hatten, bekommen sollten. Schlegel fand aber keine Mehrheit.“

Moment, das kommt einem doch bekannt vor. Da war ihr Vorgänger der Zeit lange voraus oder?

Härtel: Ja. Jetzt, mehr als 70 Jahre später, nämlich vor drei Jahren, haben wir unsere Satzung genau dahingehend geändert: Die Vereine haben nun bei den LSB-Mitgliederversammlungen Teilnahme- und Rederecht, und über die Bezirkssportverbände können sie das Stimmrecht ausüben. Außerdem können Vereine jetzt direkt Mitglied im LSB werden. Die Nähe zu den Vereinen ist dadurch viel intensiver geworden, die Kommunikation hat sich stark verbessert: Die Vereine haben eine Plattform beim LSB und wir haben direkten Zugang zu den Vereinen. Wir hätten uns viel Arbeit und Zeit ersparen können, wenn wir den damaligen Antrag von Schlegel aus dem Archiv hervorgeholt hätten.“

Rolle der Vereine schnell erkannt

Dass der Sport und die Vereine/Verbände eine relativ schnelle Chance zur Wiederbelebung bekamen, lag auch an den Reeducation-Programmen vor allem der Amerikaner, die erkannten, welche Rolle Vereine in Deutschland spielen. So zumindest liest sich das in diversen Dokumenten.

Härtel: „Die Allliierten stellten fest, dass man eine zivile Infrastruktur, die man in den sogenannten Nachbarschaftsheimen anbot, mit Hilfe von Vereinsstrukturen leichter und schneller hinbekommt. Sowohl im sozialen wie im sportlichen oder kulturellen Bereich. Die Anerkennung erreichte der Sport nicht allein durch sein Sportangebot, sondern auch durch seine gesellschaftliche Funktion.

Unbelastete Persönlichkeiten

In dem Zusammenhang dann die Frage, die ich in den letzten Jahrzehnten immer wieder Zeitzeugen gestellt habe: War es leicht, Persönlichkeiten zu finden, die nicht in den Sport des Dritten Reiches verstrickt und fest eingebunden waren, denen man vertrauen konnte, einen Neuanfang zu gestalten? Es gab ja führende Sportfunktionäre in der NSDAP, die das Regime nach besten Kräften und bedingungslos unterstützt haben. Einige übernahmen auch in der neuen Bundesrepublik ungerührt von ihrer Vergangenheit Spitzenposten und bestimmten den Sport. Hat man da nicht genau hingeschaut? Oder ging es ohne die „Szenenkenner“ nicht, den Sport schnell wiederzubeleben?

Härtel: „Die Alliierten setzten voraus, dass kein belastetes Personal in ein entsprechendes Amt und Verantwortung kommen sollte. Darauf wurde schon bei den Wiederzulassungsverfahren der Vereine geachtet. Wenn ich heute bei Jubiläumsfeiern bin und mit Menschen spreche, die die Zeit noch miterlebt haben, stand die Bewältigung der Vergangenheit jedoch weniger im Focus. Es war zuallererst der Wunsch, dem Sport wieder auf die Beine zu helfen, sich frei von Zwängen engagieren zu können und alles voran zu bringen. Übungsleiter und Übungsleiterinnen wurden schnell gefunden – man wollte einfach wieder kicken, turnen, rudern oder Handball spielen.“

13. August 1961

Ein entscheidendes Datum nicht nur für den Berliner Sport war der 13. August 1961 – der Bau der Mauer trennt nicht nur die Stadt, sondern rund 10 000 Sportler und Sportlerinnen von ihren Vereinen und Verbänden im Westteil. Im Arbeiter und Bauernstaat der Deutschen Demokratischen Republik wurde der Sport sehr schnell als politisches Instrument eingesetzt. Wie sah man das im Westen?

Härtel: Die Entwicklungen zwischen DDR und Bundesrepublik waren ebenso unterschiedlich wie die Sportstrukturen. Die Betriebssport-Organisationen hatten eher auch eine politische Funktion, die wir hier so nicht wollten. Natürlich gab es auch in der Bundesrepublik die Anforderungen und die Erwartungshaltung im Bezug auf eine gesellschaftliche Verantwortung  und ebenso bei sportlichen Leistungen. Dabei wurde jedoch bewusst auf die Autonomie des Sports und ein demokratisches Vereinswesen geachtet. Der Einstieg in den neuen Sport war schwierig, dem folgte eine Art Findungsprozess. Den wegweisenden Impuls für die Sportentwicklung in der Bundesrepublik brachten die Olympischen Spiele 1972 in München. Die wurden zu einem Goldenen Plan auf allen Ebenen.“

Plan“ und neue Themen

Resultat dieses „Planes“  war: Der Dachverband Deutscher Sportbund (DSB) und die Landessportbünde  kümmerten sich zwar in erster Linie um ihr Kerngeschäft  – Sport treiben und  das Ausrichten von Wettkämpfen – aber vor allem die Politik erwartete, dass sich Vereine und Verbände  auch sozialen und gesellschaftspolitisch relevanten Themen annahmen. Der Sportverband Berlin, der 1967 zum Landessportbund umbenannt wurde, lies sich das nicht zweimal sagen  und stieg intensiv ein. Er bemühte sich gleich mal um die Frauen. Bei der Internationalen Messe „Frau in unserer Zeit“ am Berliner Funkturm warb der LSB um weibliche Mitglieder, denn der Sport wurde immer noch von Männern dominiert. Die Frauen waren Feuer und Flamme, entflohen Heim und Herd mindestens einmal die Woche, um  in der Gymnastikstunde oder beim Teamsport etwas für ihre Befindlichkeit  zu tun.

Für Kinder-und Jugendsport wurden von DSB und den LSB und ihren Jugendlorganisationen  die „soziale Offensive“ gestartet, wo beispielsweise  nicht nur in Berlin für die damaligen Gastarbeiterkinder Angebote initiiert wurden, sportorientierte Kindertreffs und Jugendclubs  sowie später Sportkitas  eingerichtet wurden, ohne die heute  viele Kommunen und Städte vor noch mehr sozialen Problemen stehen würden. Familien ebenso wie LGBTQ+ Menschen wurden und werden im Berliner Sport mit offenen Armen aufgenommen. Sport-Vielfalt und Menshcen-Vielfalt: der LSB wird da zu einem sozialen und bunten Bewegungskunstwerk.

Viel über Demokratie lernen

Sport könnte Motor einer gelebten Demokratie sein. Er kommt dennoch ab und an auch auf Plätzen und in Hallen ins Stottern, weil manche bis jetzt nicht begriffen haben, dass der Sport allen gehört, dass es um Miteinander und Toleranz geht, dass Sport mehr ist als Tore schießen oder Medaillen gewinnen. Eigentlich, Herr Härtel, kann man im Verein doch viel über Demokratie lernen?

Härtel: Vereine haben auch heute erstmal ihre Sportarten im Blick. Dennoch nehmen sie die gesellschaftlichen Veränderungen wahr und wissen auch um ihre gesellschaftliche Verantwortung. Von daher ist das eine beständige Entwicklung im Sport. Bei der Wiedergründung der Vereine ging es um demokratische Vorgänge, Regeln und Kriterien. Es wurden Satzungen verfasst, Wahlen organisiert. Menschen übernahmen Verantwortung füreinander – insofern wurden Vereine Demokratiezellen, in denen Demokratie gelernt und gelebt wird. Ich glaube, wir haben Glück, so eine Vereinslandschaft zu haben.“

Also war und ist Demokratie im Sport so was wie Learning by Doing, wenn ich Sie richtig verstehe? Das Motto musste ja auch sehr intensiv nach dem Mauerfall umgesetzt werden – besonders im Berliner Sport. Erste Annäherungen zwischen dem Deutschen Turn- und Sportbund der DDR (DTSB) und dem LSB wurden zu gemeinsamen Lernstunden und demokratischen Willensbildungsprozessen. „Großzügigkeit, Toleranz und Einsatzwillen sind mehr gefragt denn je“, sagte der damalige LSB-Präsident Manfred von Richthofen zum Jahreswechsel 1989/90 – wobei er die Olympiabewerbung der vereinten Stadt im Blick hatte.

Die Hauptstadt will sich erneut um die Spiele bewerben, wobei derzeit viele Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten das olympische Ansinnen eher zu einem Abenteuer mit ungewissem Ausgang werden lassen. Die Zukunft des LSB Berlin hängt sicher nicht von Olympischen Spielen ab. Welche Hauptaufgaben sehen Sie auf den LSB in den nächsten Jahren zukommen?

Gesellschaft fitter machen

Härtel: „Wenn ich mir die Vereinslandschaft in Berlin anschaue, dann ist der Breiten- und Freizeitsport auf Platz eines, weil wir für die vielen Menschen, die Sport treiben, Verantwortung übernehmen. Kinder und Jugendliche muss man nicht nur sportfachlich begleiten, sondern man ist auch gesamtgesellschaftlich mitverantwortlich: In der Kita, in der Schule, im Verein – da sind wir in der Alltagswelt von Jungen und Mädchen angekommen. Wir wollen Kinder in mehrfacher Bedeutung in Bewegung bringen, sie fitter für die Gesellschaft machen, ihnen Spaß am Leben vermitteln. Wir müssen sie aber auch schützen vor Gefahren – Kinderschutz ist deshalb auch ein wichtiges Thema für uns im Sport. Wichtig sind auch Vorbilder, die sie oft im Leistungssport finden: Sport lebt von Leistung, und Kinder wissen genau, dass sie, wenn sie sich dem Wettbewerb stellen, Anerkennung finden, auch wenn sie nicht als Erster vom Platz gehen.“

Als Verlierer hat die Pandemie viele Menschen ins Abseits gestellt, die heute noch unter den Folgen der Viruserkrankung, aber auch der Isolation durch die Lockdowns leiden. Einsamkeit ist Thema einer neuen Studie, die das Bundesfamilienministerium gerade vorgestellt hat. Für den Sport schon lange ein Thema. Sport gegen Einsamkeit ist ein erprobtes und erfolgreiches Rezept. Berlin wird ja oft als hip und sexy verkauft, ist aber eine überalterte Stadt. Viele, die im Ruhestand sind, fühlen sich fit, aber einsam. Andere sind gesundheitlich sehr klapprig und dazu allein. Sport fällt den Betroffenen meist erstmal nicht ein, um Gesellschaft zu finden.

Härtel: Dabei haben die Vereine ein großes Angebot im Gesundheitssport. Nach dem Sozialgesetzbuch IX  aus dem Jahr 2001 bieten Vereine auch Rehabilitationssport an, der vom Arzt verschrieben wird. Und da stellen wir nun in den Vereinen einen großen Schub fest. Ältere bleiben nach den Kursen auf Rezept im Verein, weil sie feststellen, wie sich ihre körperliche Befindlichkeit und ihre Fitness verbessern – und dass ihr Alltag leichter zu bewältigen ist. Manche kommen tatsächlich erst im hohen Alter mit Sport in Berührung und bleiben begeistert dabei. Und was für die meisten noch wichtiger ist, als am Ball zu bleiben: Dass sie Gesellschaft haben, vor und nach dem Sport und darüber hinaus.“

Beweglich und mittenmang

Beweglich, immer am Ball , kreativ und mittendrin, mittenmang und überall – das waren die ersten 75 Jahre des Landessportbundes Berlin. Zu den eigenen Aufgaben und Problemen, Projekten und Wünschen kommen dann noch die des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), mit dem er im Boot sitzt, mit dem er aber nicht unbedingt und immer die gleiche Schlagzahl einhält. Was also ist die eigene Strategie, um die Zukunftsfragen zu beantworten?

Härtel: „ Zunächst unser Leitbild, das lautet: Wir denken gesellschaftliche Entwicklungen zusammen und stellen Verbindungen her. Das tun wir auch aus sozialer Verantwortung. Das muss der Sport in seinen eigenen Reihen verinnerlichen. Mich fragen Sportverantwortliche: Was soll ich mit einer Kampagne zu Menschenrechten oder Demokratiestärkung, wir haben genug andere Themen, um die wir uns kümmern müssen? Natürlich hat der Sport andere Themen, aber Menschenrechte spielen doch gerade auch im Sport eine große Rolle. Wir als Sport stehen doch nicht an der Seitenlinie bei internationalen oder innergesellschaftlichen Konflikten. Wir leben mittendrin. Ganz egal, von wo die Menschen kommen, es sind Auseinandersetzungen da, denen müssen sich auch wir, die Sportorganisationen stellen.

Für den LSB Berlin wünsche ich mir, dass wir dafür dafür bereit sind, dass die Sportfamilie weiter wächst, dass wir einvernehmlich Aktivitäten leisten und fördern und ein bewegtes Miteinander in einer toleranten und offenen Vereinskultur leben.“

Fast zwei Stunden LSB-Geschichte vergingen wie im Flug. Zwischenzeitlich zogen dunkle Wolken über das Olympiastadion. Und ein prasselnder Platzregen zwingt Mittagspausen-Jogger zur Aufgabe. Die suchen beim LSB ein trockenes Plätzchen zum kurzen Unterstellen mit dem Blick auf das steinerne Olympiamonument, das auch viel von der bewegten Geschichte des Sport in Berlin und in der Republik erzählt.

Wer noch mehr über den Landesportbund Berlin erfahren möchte, sollte die Festschrift „Puls“ lesen – Infos dazu: pressestelle®lsb-berlin.de