Linken-Sportpolitiker Andre Hahn sieht schwarz für die Reform
Berlin,15.November. Flugs hat am 9.November der Bundestagsabgeordnete der Linken, Andre Hahn, mal schriftlich bei der Bundesregierung nachgefragt, wie denn das zeitliche und beratende Prozedere rund um die Spitzensportreform nun aussehen soll. Sechs Tage später kam nahezu postwendend die Antwort.
Und diese Antwort, die der sportpolitische Sprecher der Linken im deutschen Bundestag auf seine Anfrage vom Staatssekretär im Bundesinnenministerium Hans-Georg Engelke bekam, wann denn nun das Konzept zur „Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung“ im Bundeskabinett, im Bundestag und Bundesrat behandelt werden soll, lässt Spekulationen zu. „Es ist in Aussicht genommen, dass sich das Kabinett im Frühjahr 2017 mit dem neuen Sportförderkonzept befassen wird“ heißt es da aus dem BMI.
Daraus zieht Hahn in einer Presseerklärung den Schluss: „Die Antwort deutet darauf hin, dass sich das Konzept inzwischen auch aus Sicht der Bundesregierung als nicht tragfähig und umsetzbar erweist und mit dieser vagen Terminsetzung der Einstieg in den Ausstieg begonnen hat.“
Dass über die Reform, die immer noch ein Entwurf ist, bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am 3. Dezember in Magdeburg in Gänze abgestimmt wird, dürfte nun nach dem jüngsten Gremien-Gespräch zwischen BMI und DOSB zumindest soweit geklärt sein: Es wird, so sieht es nun aus, nur über Teile abgestimmt. Es gebe noch viele Unklarheiten. So müsste man nicht nur bei Olympia- und Bundesstützpunkten nachjustieren. „Die umstrittenen Punkte sind immer noch nicht vom Tisch“, sind sich Insider einig, die mittlerweile davon überzeugt sind, dass auch dieser Reformversuch am Ende nur eine kosmetische Korrektur mit aufgeblähten Geld-Botox-Spritzen wird. Dann steht wieder eine neue Reform vor der Tür. Reform- und Perspektivpläne für den Spitzensport, die AthletInnen und die TrainerInnen im Fokus hatten, sind schon seit 1992 eine erfolglose Tradition im deutschen Spitzensport.