Mayer bekommt keine Freigabe für DOSB-Amt

Regierung verhängt zwölf Monate Karenzzeit

Berlin, 12.Januar. Ein Stuhl im Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wird vorerst frei bleiben müssen: Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) bekommt von der Bundesregierung keine Freigabe, den Posten des DOSB-Vizepräsidenten vor Ablauf von zwölf Monaten Karenzzeit anzutreten.

Eine Regierungssprecherin teilte sportspitze.de am Mittwochabend auf eine Anfrage mit: „Die Bundesregeriung hat in ihrer Sitzung am 5. Januar 2022 beschlossen, die beabsichtigte Tätigkeit für die Dauer von 12 Monaten nach dem Ausscheiden aus dem Amt zu untersagen. Sie ist damit der Empfehlung des Karenzzeitgremiums gefolgt. Die Mitglieder des Karenzzeitgremiums sind derzeit weiterhin Herr Bundesminister a.D. Dr. Theodor Waigel, Herr Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. Dr. Michael Gerhardt und Frau Senatorin a.D. Krista Sager.“

Mayer war am 4. Dezember bei der Mitgliederversammlung des DOSB zum Vizepräsidenten gewählt worden, nachdem er kurz vorher als Bewerber für das Präsidentenamt in Düsseldorf dem DOSB einen Korb gegeben hatte. Und dann sorgte er für die Überraschung: Er wollte als Kandidat für Teamsport Deutschland, unterstützt von Turnpräsident Alfons Hölzl und DFB-Präsident Rainer Koch, für ein Vizeamt antreten.

Der Burghausener wurde damals unter Vorbehalt gewählt. Mayer hatte der Bundesregierung „nach §6a des Bundesministergesetzes in Verbindung mit §7 des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Parlamentarischen Staatssekretäre angezeigt, die Tätigkeit eines derVizepräsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB) ausüben zu wollen“, hieß es in der Stellungnahme der Bundesregierung.

Der CSU-Politiker schied am 7. Dezember 2021 aus dem Amt – und es liegen 12 Monate Karrenzzeit vor ihm. Aber Mayer mischt trotzdem im Sport mit: Der 48-jährige führt im Sportausschuss des Deutschen Bundestages als Sprecher die Unionsfraktion an. Dass ehrenamtliche Vizeposition und Sprecher im Sportausschuss nicht zusammengehen, hatten im Vorfeld schon Vertreter aus Politik und Sport kritisiert.