Kommunikationsdirektor verlässt überraschend nach nur wenigen Monaten das Haus des Sports
Berlin, 13. September. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) muss einen weiteren personellen Abgang verdauen: Kommunikationschef Christian Klaue verlässt die Organisation nach etwas mehr als fünf Monaten wieder.
Dem überraschenden ersten Abgang 2015 folgt nun ein überraschender zweiter Abschied: Morgen, Freitag, 14.September 2018, wird Christian Klaue den DOSB wieder verlassen, nachdem er am 1. April 2018 zum DOSB zurückgekehrt war. Der 42jährige, für den eigens der Posten des Direktors für Kommunikation, Marketing und Internationales geschaffen worden war, und der die für diesen Bereich verantwortliche Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker unterstützen sollte, verabschiedete sich in einem Rundbrief an Mitarbeiter und Mitgliedsverbände.
Darin heißt es, dass er sich „gemeinsam mit meiner Familie entschieden habe, ins Ausland zu ziehen, um wieder international tätig zu sein. Ich bin dem DOSB dankbar , dass er es mir ermöglicht, kurzfristig aus meinem Vertrag auszusteigen, damit wir den Neustart organisieren können. Mein letzter Arbeitstag im DOSB ist übermorgen, Freitag, der 14. September 2018.“
Klaue war schon einmal Sprecher für den DOSB: Von 2009 bis 2015 leitete er das Ressort für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, bevor er zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nach Lausanne wechselte. Dort war er zuständig für die deutschsprachigen Länder. Nach den Olympischen Spielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang, wo er als ein Sprecher dabei war, kehrte er zu seinem alten Arbeitgeber – auch damals mit vorzeitiger Vertragsauflösung und aus familiären Gründen – aus Lausanne nach Frankfurt am Main zurück.
Das ist nun nach Leistungssport-Ressortleiter Thomas Kurschilgen ein weiterer Blitzabgang eines Mitarbeiters, der mit großen Vorschusslorbeeren zum DOSB geholt wurde. Und der Zeitpunkt ist ungünstig: In zweieinhalb Monaten steht die Mitgliederversammlung des DOSB mit Neuwahlen in Düsseldorf an. Für den DOSB und seinen Präsidenten Alfons Hörmann läuft es seit langem, vor allem seitdem man sich mit der Spitzensportreform beschäftigt, nicht rund. Weil Klaue die Klaviatur der modernen PR und Imageverteidigung bei verfahrenen Situationen und angeschlagenen Personen ziemlich gut spielt, war er wohl als sidekick gerne wieder aufgenommen worden. Zufriedenstellend war für ihn die Aufgabenstellung offensichtlich nicht.