Osterüberraschung aus dem BMI: Stellvertreter Wiemann geht
Berlin, 1.April. Osterüberraschung aus der Sportabteilung des Bundesministeriums des Inneren für Bau und Heimat (BMI): Es verabschiedet sich mal wieder jemand: Der Stellvertreter der Abteilungsleiterin Beate Lohmann, Tobias Wiemann, vormals Büroleiter des ehemaligen Bundesinnenministers Thomas de Maiziere, wechselt innerhalb des Hauses. Er übernimmt nun die Leitung der Unterabteilung I der Abteilung Öffentliche Sicherheit. Im Rochadeverfahren wechselt der bisherige Leiter Rainer Stentzel auf den Platz von Wiemann in der Sportabteilung.
Offensichtlich kam der Wechsel auch für Wiemann überraschend, der am 6. April sein neues Amt antreten wird. „Diese Entwicklung hat sich sehr kurzfristig ergeben, so dass ich mich von keinem von Ihnen persönlich verabschieden kann, was ich bedauere“, schrieb er in einer Mail.
Wiemann war im Januar 2019 Nachfolger von Ralf Göbel geworden, der als ausgewiesener Fachmann galt. Auch der Wechsel des Rheinland-Pfälzers ins Grundsatzreferat, der zusammen mit dem ehemaligen Abteilungsleiter Gerhard Böhm für Reformen im Spitzensport stand, kam damals sehr überraschend. Er bedauere, so schrieb Wiemann, „meine Mitarbeit an vielen laufenden Projekten und Vorhaben im Sportbereich zu beenden, an deren Gelingen ich gerne noch etwas weiter mitgewirkt hätte“.
Der Zeitpunkt für die Rochade ist nicht gerade glücklich gewählt: Die Sportabteilung hat neben dem Alltagsgeschäft, alten Problemen (Leistungssportreform, Großsportveranstaltungen etc.) sich mit Olympischen Spielen in Zeiten der Pandemie und allem, was daran hängt, herumzuschlagen – ohne zu wissen, ob diese Spiele im Juli überhaupt stattfinden werden. Dass da nun einer aus dem laufenden Betrieb wechselt, ist schwer zu verstehen, zumal ja auch bis zum Ende der Legislaturperiode noch einiges abgearbeitet werden muss.
Sein Nachfolger Rainer Stentzel ist Jurist und vor allem ein Datenschutzexperte. Er muss sich nun erst einmal in die Problemfelder einarbeiten – viel Zeit bleibt ihm da wohl nicht. Ebenso wenig, um seine Klientel kennenzulernen. Denn Sportfunktionäre ticken bekanntlich anders. Und glaubt man Menschen aus der Politik, die mit ihnen zu tun haben, sind sie die Gruppe, die einem am häufigsten den Spaß an der Arbeit verleiden können.